Wer durch Elisabethfehn in der Gemeinde Barßel fährt, dem werden neben den langen Reihen von giebelständigen Kolonistenhäusern zu beiden Seiten des Fehnkanals aktuell vor allem die Transparente und Banner auffallen, die verkünden: „Einigkeit macht stark! Schleuse wird gebaut“.
Was es damit auf sich hat?
Seit 2012 kämpfte die Bürgerinitiative „Rettet den Elisabethfehnkanal“ für den Erhalt des letzten noch voll schiffbaren Fehnkanals in Deutschland. Zwischen 1855 und 1893 gebaut, verbindet dieser Sagter Ems und Küstenkanal – und damit ehemals menschenleere Moorgebiete mit Ems und Nordsee. Angelegt zur torfwirtschaftlichen Nutzung des Moores war der Kanal lange Zeit die Lebensader der ersten Kolonien Moslesfehn (1871) und Elisabethfehn (1880). Heute dient er ausschließlich der Sportschifffahrt und ist neben dem 2010 eröffneten Moor- und Fehnmuseum die touristische Attraktion des Ortes.
Doch als die Sanierung der entlang des Kanals am meisten beanspruchten Schleuse in Osterhausen anstand, wollte die Bundesregierung als Träger der historischen Wasserstraße nicht mehr für die dabei anfallenden Kosten aufkommen. Das Schicksal des Kanals schien besiegelt.
Eine daraufhin im Oktober 2012 gegründete Bürgerinitiative versammelte in kürzester Zeit viele Bürger*innen der Region hinter sich: Die Facebook-Seite der Initiative „Rettet den Elisabethfehnkanal!“ verzeichnet inzwischen mehr als 3.600 Likes, weit über 8.000 Unterstützer wandten sich in einer Unterschriftenaktion an die Verantwortlichen. Als Verein mit rund 500 Mitgliedern setzt sich die Bürgerinitiative gemeinsam mit weiteren Vereinen und Institutionen unermüdlich für den Erhalt des Elisabethfehnkanals ein – und siehe da: mit Erfolg!
Durch den Kauf der Schleuse durch den Landkreis Cloppenburg wurde das Sanierungsprojekt ermöglicht. Im Frühjahr 2020 wird die zu 50% aus Bundesmitteln bezuschusste Maßnahme abgeschlossen – und ein bedeutendes Kulturdenkmal für die Menschen der Region erhalten. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
CLL