Die Menschen, ihr Alltag und das kulturelle Leben der Region Oldenburger Münsterland stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses von Prof.in Christine Aka, Geschäftsführerin des KAI-OM, und ihres Teams. In historischer, vor allem aber auch gegenwärtiger Perspektive widmen sich die Volkskundlerin, der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Thomas Schürmann und Volontärin Malaika Winzheim bislang unerforschten regionalen Besonderheiten – und davon gibt es mehr als genug.
Ob Nachbarschaft und regionale Festkultur, die Entwicklung des Obst- und Gemüseanbaus, Auswirkungen des Strukturwandels in der Agrar- und Ernährungsindustrie auf die dörfliche Gesellschaft oder die Rolle von Ordensschwestern aus der Region in der Weltmission – die Themen und Fragestellungen sind vielfältig und bieten vertiefte Einblicke in Geschichte und Gegenwart des Oldenburger Münsterlandes.
Dass eine Region sich so fachlich fundiert und objektiv mit identitätsstiftenden Merkmalen und Entwicklungen beschäftigt, ist nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht spannend und aufschlussreich, sondern auch von politischem Interesse: Im Oktober 2018 legten der Landkreis Cloppenburg, die Universität Vechta und die Stiftung Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum daher gemeinsam den Grundstein für diese einmalige Forschungseinrichtung. Als selbständiges An-Institut der Universität Vechta kann das KAI-OM nun nicht nur weitere Kapitel der Regionalgeschichte schreiben, sondern durch präzise Dokumentationen und kritische Kulturanalyse auch zur Versachlichung von gegenwärtigen Diskussionen beitragen – ein wichtiger Baustein zur nachhaltigen Entwicklung und Zukunftsgestaltung des ländlichen Raumes.
Zum Jahreswechsel konnte das Kulturanthropologische Institut endlich eigene Räume im sanierten Burgwächterhaus am Alten Eingang zum Museumsdorf Cloppenburg (Museumstraße 25, 49661 Cloppenburg) beziehen.In einem der Büros hat auch das noch bis Juli 2020 laufende Projekt Zukunft der Dörfer freundliche Aufnahme gefunden. Wir freuen uns sehr, dass wir damit noch engeren Kontakt zu regionalen Kultureinrichtungen und neben der Universität Vechta einen weiteren Standort in der Region haben!