Zum Glück gezwungen – Wissenstransfer online

Schüler*innen chatten mit dem Lehrpersonal, Studierende besuchen online-Vorlesungen und unzählige Arbeitnehmer*innen sind aktuell im Homeoffice gefordert. Wofür in vielen Branchen seit Langem Pläne in den Schubladen liegen und wovon man in manchen Bereichen kaum zu träumen wagte: Wissensvermittlung funktioniert auch digital! Wenn auch – das soll nicht unter den Teppich gekehrt werden – nur dort, wo persönliches Vermögen und öffentliche Infrastruktur entsprechende Technik verfügbar machen.

Die aktuelle Situation zwingt nun dazu, auf digitale Tools zurückzugreifen, theoretisch Bekanntes praktisch auszuprobieren und im Alltag zu nutzen. Viele unbekannte Herausforderungen sind damit verbunden, aber sicher auch ebenso viele Chancen und Möglichkeiten. „Ich lerne täglich neu dazu“, hört man aus allen Richtungen.
Auch an der Universität Vechta haben sich im eben begonnenen Sommersemester Lehrende und Lernende auf Erkundungsfahrt gemacht, um Perspektiven und Grenzen des digitalen Studiums auszuloten. Die Bilanz nach der ersten Woche einvernehmlich positiv: Offenheit, Kreativität und Beteiligungsbereitschaft von Lehrenden wie Studierenden stimmen zuversichtlich und werden wohl auch langfristig zu einem Methoden- und Technologiemix im Wissenschaftsbereich führen.

Und noch eine Gruppe kann von den so generierten neuen Angeboten der Wissensvermittlung profitieren: All jene, die sich für akademische Themen interessieren, aber – aus unterschiedlichsten Gründen – nie einen Fuß in eine Universität setzen würden. Podcasts, Online-Vorlesungen, Diskussionen und Vorträge in Form von Videokonferenzen – viele dieser neuen Formate stehen nicht nur Studierenden offen, sondern auch interessierten Laien. Zugangsvoraussetzung sind weder fachliche Vorbildung noch Abitur, allein die technische Realisierung und meist eine Anmeldung über ein Email-Konto schaffen Zugänge in akademische Welten.   
Noch stellt sich die Frage, wie Angebot und Publikum jenseits der Alma Mater zueinander finden, aber auch dafür werden sich kreative Lösungen finden. Zum Einstieg ein Tipp: Das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen lädt in diesem Sommersemester zum Institutskolloquium via Podcast. Thema unter anderem: „Medien der Alltäglichkeit und Technik in Covid 19-Zeiten“.

CLL