Gerade einmal vier Adventswochenenden bleiben, um sich innerhalb der traditionell dafür vorgesehenen Vorweihnachtszeit auf die festlichsten Tage des Jahres einzustimmen. Großen Anteil daran haben die zahlreichen Advents- und Weihnachtsmärkte, die allerorten zu Glühwein, Bratwurst und süßem Gebäck einladen. Noch wichtiger als die kulinarischen Besonderheiten ist zweifellos das gesellige Miteinander, das gerade kurz vor Weihnachten auch Weitgereiste und Heimkehrer willkommen heißt.
Eigentlich sind die traditionsreichen Weihnachtsmärkte ein städtisches Phänomen, wie die weit zurückreichende Geschichte der Märkte in Frankfurt, Dresdener oder Nürnberger belegen. Schließlich galt es ehedem weniger, die Menschen in nostalgische Stimmung zu versetzen, als Waren aus nah und fern in den einwohnerstarken Zentren anzubieten, die an festgelegten Markttagen auch von der ländlichen Bevölkerung aus der näheren Umgebung aufgesucht wurden. Gekauft wurden Waren des täglichen Gebrauchs und – mit zunehmendem Wohlstand – auch immer mehr exotische Gewürze und Spezereien, feine Stoffe, Spielzeug und Kleinteiliges für Krippe und Weihnachtsbaum.
Weil Erfolg hat, was gefällt, finden Adventsmärkte und Weihnachtsbasare inzwischen auch in nahezu jeder Landgemeinde statt – zumeist auf Initiative der Kommunen, von kirchlichen Einrichtungen oder Vereinen. Der Erlös geht daher oft auch an gemeinnützige Einrichtungen oder dient der Aufbesserung der Vereinskasse. Denn bestenfalls steht nicht der eigene Bedarf im Vordergrund, sondern der gute Zweck und das gemeinschaftliche Engagement. Gemeinschaft- und sinnstiftend sind solche Veranstaltungen daher in jedem Fall.
Ein besonders schönes Beispiel dafür, dass geteilte Freude doppelte Freude bringt, ist das alljährliche Weihnachtsbaum-Aufstellen der Senioren-WG in Ellenstedt, Landkreis Vechta:
Die Bewohner*innen der WG laden zu Glühwein, Bratwürstchen und Gebäck aller Art und freuen sich über die Besucher aus dem Dorf. Viele Ellenstedter sind, wie Goldenstedts Bürgermeister Alfred Kuhlmann und eine Abordnung des Blasorchesters Ellenstedt, der Einladung gefolgt und haben gemeinsam mit den Senior*innen gelacht, geschnackt und gesungen!
Ein besonderes Highlight für alle: der zehn Meter hohe Baum, der von ehrenamtlichen Helfern und mithilfe eines Teleskopladers der Fa. Lüers, vor der Senioren-WG aufgestellt wurde. Einer der Bewohner begeistert: „Damit können wir locker mit New York und dem Rockefeller Center konkurrieren!“
Manchmal ist es ganz einfach, herausragende Dinge zu schaffen!
CLL