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Neue Rollenbilder braucht das Land?

Rollenbilder und ihre gesellschaftliche Wertung sind oft eine Generationenfrage. So hat in den letzten Jahrzehnten ein Wandel stattgefunden, der alte Rollenmuster zunehmend aufbricht und verändert. Jüngere Männer wünschen sich meist gleichberechtigte Partnerinnen und übernehmen selbstverständlich mehr unbezahlte Sorgearbeit zuhause, teilen Erziehungszeiten und stehen auch am Herd ihren Mann.

Die aktuelle Gesundheitskrise zieht jedoch auch weitreichende gesellschaftliche Folgen nach sich: Die Problematik starrer Geschlechterrollen in Familie und Beruf wird umso deutlicher sichtbar. Vor allem Mütter, die sich nicht nur Haushalt und Kindern verschreiben wollen, drohen beruflich nach der ‚Babyfalle‘ nun auch in die ‚Coronafalle‘ zu laufen: Sie arbeiten in 66% aller Teilzeitjobs und sind aktuell v.a. in Einzelhandel und Gastronomie mehrheitlich von Kurzarbeit betroffen. Angesichts geschlossener Kitas und Schulen übernehmen 45% der Frauen alleine Betreuung und Homeschooling der in der Familie lebenden Kinder (Quelle: ARD „Kontraste“ vom 4. Juni 2020). Daraus wiederum werden sich auch mittel- und langfristig Nachteile auf dem Arbeitsmarkt ergeben: Frauen, die ihrem Beruf nicht nachgehen können, können auch nicht unter Beweis stellen, wieviel Energie, Engagement und Kreativität sie in Arbeitsprozesse einbringen können. Aber sind sie dadurch entbehrlich?

Aus aktuellem Anlass fragt das Projekt „Zukunft der Dörfer“ in einer Online-Diskussion am 10. Juni 2020 (19 Uhr) daher „Neue Rollenbilder braucht das Land? Herausforderungen zwischen Kinder, Küche, Homeoffice“ und richtet sich damit nicht nur an Frauen, die nach wie vor in vielen Bereichen kämpfen, sondern an alle, die nach alternativen Arbeitsmodellen, Anerkennung von unbezahlter Sorgearbeit oder einfach mehr Work-Life-Balance suchen. Wer mitdiskutieren möchte, findet hier einen Fragebogen zum Thema.
Ihre Meinung ist uns wichtig!

CLL