Seit März 2019 beschäftigt sich das Projekt „Smart Region Oldenburger Münsterland“ mit der Frage, ob und wie auch ländliche Räume ‚smart‘ werden können. Möglichkeiten einer strategisch nachhaltigen Nutzung der Digitalisierung werden dabei in verschiedenen thematischen Veranstaltungen mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sowie mit Akteuren aus Wissenschaft und Gesellschaft diskutiert. Ziel ist es, bis zum Jahresende einen Masterplan zu entwickeln, der einzelne Vorschläge bündelt und aufzeigt, wie die Region digitale Technik zum Nutzen von Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung bestmöglich einsetzen kann.
Ein Workshop zum Thema „Smart Living“ widmete sich am 18. September 2019 im Museumsdorf Cloppenburg den Bereichen Kultur, Soziales und Tourismus. Denn wie Wirtschaft und Verwaltung sind auch diese weichen Standortfaktoren durch die zunehmende Digitalisierung weitreichenden Veränderungen unterworfen. Kulturelle Angebote werden auf interaktiven Plattformen entwickelt und einem breiten Publikum präsentiert. Akteure im Bereich des Tourismus und Regionalmarketings gewinnen durch neue Medien weiteren Handlungsspielraum. Diskutiert wurde im Workshop auch, inwieweit digitale Instrumente einen Mehrwert für das soziale und gesellschaftliche Miteinander generieren: Wie lassen sich gemeinsame Werte vermitteln, wie ein regionales Bewusstsein oder die zwischenmenschliche Kommunikation fördern?
Ein best practice Beispiel aus dem Kreis Lippe, NRW, stellte Projektleiterin Ann-Kathrin Habighorst vor. Im Rahmen von „Smart Country Side“ (SCS) wurden in den vergangenen drei Jahren mit Bewohner*innen ausgewählter Modellorte bürgernahe digitale Lösungen entwickelt, die Lebensqualität und regionale Mobilität fördern sollen. Ein Meilenstein dabei: eine DorfFunk-App, mittels derer sich Menschen vor Ort vernetzen und austauschen können. Als kostenloser Download steht sie frei zur Verfügung und informiert über Veranstaltungen, bietet Neuigkeiten und einen Chat zum digitalen Dorfplausch. Außerdem besteht die Möglichkeit, auf einer digitalen Pinnwand Suche- und Biete-Anzeigen aufzugeben. Die DorfFunk-App bietet damit nicht nur ein zeitgemäßes Kommunikationsmedium, sondern stärkt zugleich die digitale Kompetenz ihrer Nutzer*innen.
Bei allen Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung bleibt festzuhalten: Begeistert waren die Teilnehmer*innen der zur Ideenfindung einberufenen Dorfkonferenzen vor allem über den persönlichen Kontakt und Austausch mit der mehr oder weniger bekannten Nachbarschaft.
CLL