Wie Dörfer und Städte auf die Krise reagieren

Vor gut einem Jahr startete am Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) ein Transferprojekt, um der Frage „Gleichwertigkeit – Mehr als eine gute Idee?!“ auf den Grund zu gehen. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe mit verschiedenen Stationen in Südniedersachsen berichteten Dorfbewohner*innen über ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen von sich verändernden Lebensverhältnissen in ländlichen Räumen. Im Zentrum stand die Frage, welche Alltagswirklichkeit das (gesellschafts-)politische Postulat „gleichwertiger Lebensverhältnisse“ konkret hat.

In der aktuellen Situation, in der die Covid 19-Pandemie Leben und Alltag in Stadt und Land auf den Kopf stellt und wohl auch mittel- und langfristig für Veränderungen im sozialen und gesellschaftlichen Leben sorgen wird, hat das Projektteam um Prof. Dr. Berthold Vogel und Maike Simmank erneut die südniedersächsischen Referenzgemeinden in den Blick genommen: Kommen ländliche Gemeinden – mit hoher Eigenheimdichte inmitten der Natur und gewöhnt an größere Distanz(en) zu Versorgungseinrichtungen etc. – besser mit Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen zurecht?

Diese Recherchen hat das SOFI in einem Diskussionsbeitrag mit dem Titel „Städte halten den Atem an, Dörfer atmen tief. Corona auf dem Land – Soziologische Momentaufnahmen“ zusammengefasst. Dabei zeigt sich, dass weitestgehend Gelassenheit den Umgang mit der Krise bestimmt. Offenkund wird aber auch einmal mehr: Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, die sich unter anderem im Zugang zu Versorgungsstrukturen und einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur ist in Krisenzeiten wichtiger denn je.

CLL